30 Jahre - Entwässerungsbetrieb Lutherstadt Wittenberg

10.01.2022

Es ist nun bereits 30 Jahre her, dass mit einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum 01.01.1992 die Gründung des Entwässerungsbetriebes Lutherstadt Wittenberg erfolgte. Knapp ein Jahr später wurden die Bauarbeiten am Standort der geplanten Kläranlage in Piesteritz nach 15 Jahren Unterbrechung offiziell wieder aufgenommen. Statt der vorgesehenen acht wurden nun vier Belebungsbecken gebaut und damit die Kapazität der Kläranlage halbiert. Anfang 1995 erfolgte schließlich die feierliche Inbetriebnahme der Gemeinschaftskläranlage, deren technologische Besonderheit darin besteht, dass kommunale und industrielle Abwässer darin in großem Umfang zusammen gereinigt werden. „Damit endete auch die jahrzehntelange direkte Einleitung ungeklärter kommunaler und industrieller Abwässer in die Elbe im Gebiet der Lutherstadt Wittenberg, womit ein wesentlicher Beitrag zur Reinhaltung der Elbe geleistet wurde“, erinnert sich Hans-Joachim Herrmann, der seit April 1995 Betriebsleiter des Entwässerungsbetriebes ist. Im Februar 1996 wurde die kaufmännische Betriebsführung des Entwässerungsbetriebes an die Stadtwerke Lutherstadt Wittenberg übertragen. In den darauffolgenden Jahren begann mit dem Bau neuer Schmutz- und Regenwasserkanäle die abwassertechnische Erschließung von bisher nicht am Kanalnetz angeschlossener Straßen und neu eingemeindeter Ortsteile. Aktuell liegt der Anschlussgrad an das zentrale Abwassernetz bei 97%.


Cross-Border Leasing Vertrag brachte im Jahr 2000 die finanzielle Kehrtwende: „Wir konnten für die Bürgerinnen und Bürger die zentralen Abwassergebühren seit 1995 bis heute insgesamt 6 Mal senken. Diese positive Entwicklung war anfangs nicht absehbar, denn wir hatten ursprünglich mit sehr hohen Kapitalkosten zu kämpfen, die unbedingt zeitnah gesenkt werden mussten, um nicht horrende Gebührenbescheide versenden zu müssen“, berichtet Herrmann weiter. Möglich wurde das, neben anderen Maßnahmen, durch den Abschluss eines damals nicht ganz unumstrittenen Cross-Border Leasing Abkommens seitens der Stadt Wittenberg mit einem US-amerikanischen Investor im Mai 2000. „Zu damaliger Zeit war dieses Konstrukt ein nicht selten genutztes Finanzierungsinstrument, welches Kommunen eingesetzt haben, um durch den daraus resultierenden Barwertvorteil Haushaltseinnahmen generieren zu können“, erklärt Herrmann. „Umso erfreulicher ist es, dass der Vertrag im Jahr 2020 – und damit fünf Jahre früher als geplant – nach Beschluss aller Gremien erfolgreich beendet werden konnte und das zugleich mit positivem Effekt für die Stadt“, resümiert Oberbürgermeister Torsten Zugehör. Die Stadt Wittenberg konnte mit der vorzeitigen Beendigung nach einem bisherigen Barwertvorteil in Höhe von insgesamt 8,8 Mio. Euro, zusätzlich einen Betrag von 0,3 Mio. Euro erzielen.


Für die Zukunft gut gerüstet, dabei Steigerung der Energieeffizienz immer im Blick: Und auch für die Zukunft sieht sich der Entwässerungsbetrieb, zu dessen Aufgaben neben der Abwasserreinigung, dem Ausbau und der Instandhaltung des Kanalnetzes auch das Labor und der Gewässerschutz zählen, mit seinen 60 Beschäftigten, davon vier Auszubildenden, gut gerüstet.


Seit der Auflösung der Abwasserzweckverbände Kropstädt und Südfläming vor einigen Jahren und der interkommunalen Zusammenarbeit mit dem Abwasserzweckverband Elbaue-Heiderand wird ein Gebiet von mittlerweile rund 1.000 Quadratkilometern betreut, wozu der Betrieb von vier Kläranlagen zählen. Dabei wird stetig zukunftsorientiert in modernste Technik, unter anderem für die Steuerung und Datenübertragung der 52 Pumpwerke sowie bei hochtechnisierten Spülfahrzeugen, investiert.


Auch energieeffizienzsteigernde Maßnahmen sind seit jeher im Fokus. Bereits vor 10 Jahren erfolgte am Standort der Kläranlage Wittenberg der Bau einer Klärschlammung. Durch die Nutzung des dadurch produzierten umweltfreundlichen Biogases und der kürzlichen Inbetriebnahme eines zweiten Blockheizkraftwerkes (BHKW) kann der überwiegende Teil des benötigten Strom- und Wärmebedarfs in der Kläranlage eigenständig durch den Einsatz regenerativer Energie gedeckt werden.


Zukünftig wird weiterhin in neue Abwasserkanäle, Kanalsanierungen sowie in Maßnahmen der energieeffizienten Optimierung investiert. „Mein besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Entwässerungsbetriebes dafür, dass sich unsere Bürger bereits seit drei Jahrzehnten darauf verlassen können, dass Abwasserentsorgung und -reinigung sowie die Einhaltung des Gewässerschutzes unabhängig von der Situation, stets zuverlässig und problemlos erfolgen“, gratuliert Torsten Zugehör zum 30-jährigen Betriebsjubiläum.
 

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