Kläranlage Boßdorf
Aufbau & Funktion
Boßdorf ist seit dem 01.01.2010 ein Ortsteil der Lutherstadt Wittenberg. Bis zum 31.12.2012 lag die Aufgabe der Abwasserentsorgung beim AZV Südfläming. Mit der Auflösung des Verbandes wurde diese Aufgabe dem Entwässerungsbetrieb Lutherstadt Wittenberg übertragen.
Die jetzt vorhandene Kläranlage wurde Mitte Ende der 90iger Jahre errichtet. Der Betrieb der Anlage erfolgte im Auftrag des ehemaligen AZV Südfläming durch verschiedene Firmen.
Fast das gesamte Abwasser des Ortsteiles Boßdorf fließt im freien Gefälle zum Standort der Kläranlage. Im Ortsnetz befinden sich noch kleinere Pumpwerke.
Der Aufbau und die Funktion der Kläranlage werden anhand des Bildes näher beschrieben.
Darstellung auf Grundlage von amtlichen Geobasisinformationen der Geoinformationsverwaltung Sachsen-Anhalt. Mit Erlaubnis des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt; Erlaubnisnummer:Geo-kGk 12.03.2012/ A 18.2-7002039-2012
Zulaufpumpwerk
Das Abwasser von Kropstädt fließt im freien Gefälle bis zum Standort der Kläranlage. Für die Reinigung in der Kläranlage, muss das Abwasser jedoch angehoben werden. Dies erfolgt durch zwei Tauchmotorpumpen im Zulaufpumpwerk. Die Pumpen fördern das Abwasser durch den Zulaufrechen direkt in den äußeren Ring des kombinierten Belebungs- und Nachklärbecken. Der Rechen entfernt die Grobstoffe aus dem Abwasser, die als Restmüll entsorgt werden.
Maschinenhaus
In dem Maschinenhaus sind die elektrische Schaltanlage, Pumpen für Schlammförderung und die Zulaufmessung untergebracht. Die Überwachung der Kläranlage erfolgt über das Prozessleitsystem auf der Kläranlage in Wittenberg. Störungen werden somit sofort erkannt und können schnell beseitigt werden.
kombiniertes Belebungs- und Nachklärbecken
Dieses Becken ist in zwei Bereiche unterteilt. Im äußeren Ringe befinden sich die Belüftungs- und Umwälzeinrichtungen für die biologische Reinigung des Abwassers. Der innere Teil des Beckens übernimmt die Funktion der Nachklärung. Der Belebtschlamm aus dem äußeren Ring setzt sich ab und kann als Rücklaufschlamm zurück in die biologische Reinigung gefördert werden. Das gereinigte Abwasser gelangt über Rohrleitungen in ein Pflanzenbeet.
Schlammspeicher
Der bei der biologischen Reinigung anfallende Überschussschlamm wird nach Bedarf aus der Nachklärung in den Schlammspeicher gefördert. Beim Absetzen des Schlammes in diesem Speicher bilden sich Trübwasser, das zurück in die biologische Reinigungsstufe gefördert wird. Ist der Speicher voll, wird der Schlamm zur weiteren Behandlung zur Kläranlage Wittenberg transportiert.
Schilfbeet
In dem Schilfbeet erfolgt die weitere Reinigung des Abwassers. Die in dem Wurzelgeflecht angesiedelten Mikroorganismen bauen die verbliebenen Inhaltsstoffe weiter ab. Ein weiterer Teil dient als Nährstoffe für die Pflanzen. Das aus dem Beet ablaufende gereinigte Abwasser kann nun für Reinigungsarbeiten auf der Kläranlage genutzt werden. Nicht benötigtes Wasser versickert in der nachfolgenden Versickerungsfläche.
Verrieselungsfläche
Da sich im Bereich der Kläranlage kein geeignetes Gewässer befindet, muss das Abwasser nach der Reinigung und den Untergrund eingeleitet werden. Dazu ist eine spezielle Verrieselungsfläche angelegt worden.